alex bau

"Als DJ wirst Du regelmäßig dazu gezwungen, dich zu prostituieren. Du versuchst mit allen Mitteln es den Leuten möglichst hemmungslos zu besorgen!" Zugegebenermaßen eine etwas gewagte Definition eines Plattenauflegers, die eventuell auch einen falschen Eindruck erwecken könnte, so falsch aber wiederum auch nicht ist.

Was in jedem Fall Einfluß auf dieses Statement hat ist ein gewisser Schatz an Erfahrungen, den Alex Bau in den letzten Jahren seit dem Beginn seiner DJ-Laufbahn anno 1992 gesammelt hat. Sein Weg führte ihn zunächst von einem sehr breitgefächerten Sound aus den letzten Jahrzehnten hin zur elektronischen Musik der 90er Jahre, nicht zuletzt auch durch seine Vorliebe für die elektronischen Klänge der 80er Jahre. "In den 80ern ging es ja zum ersten mal wirklich in eine eigene Richtung. Die ganzen Synthies etc. machten es möglich mal wegzukommen von dem sehr gitarrenlastigen Sound bis dorthin. Musikern wie Martin L. Gore, Roland Orzabal oder auch den Jungs der EBM und Wave-Szene haben wir da eine Menge zu verdanken. Ohne die wären wir nicht da, wo wir heute sind!"

Techno nichts weiter als eine Weiterentwicklung der "electronic 80ies"? Sicher nicht nur. Hört man die DJ-Sets von Alex, so erkennt man zwar noch immer die für einen DJ notwendige Fähigkeit, auch alleine einen ganzen Abend zu bestreiten, aber auch er hat sich der Erscheinung der Technobewegung in gewisser Weise angepasst, wo es eben darum geht, dass nur die allerneuesten Platten zählen, und man eben auch mal in der Lage sein muß, die gesamte Energie eines Abends auch in ein kurzes Set von zwei Stunden packen zu können. "Der Flow zählt! Nur wer es versteht, einen Abend zu entwickeln, sollte sich als DJ bezeichnen! Das Gefühl für das Setzen von Peaks, die Ability zum Erkennen der Bedürfnisse der Crowd, und dennoch seinen eigenen Stil zu bewahren, und die gleiche Crowd für die eigene Musik zu begeistern, das ist es doch, was man von einem guten DJ erwarten können muß, egal wie bekannt er auch sein mag. Die Leute kommen halt, um Party zu machen, das darfst Du nie vergessen."

Diese Philosophie brachte Alex einen kontinuierlichen Fortschritt in Sachen Bookings, diverse Auftritte in ganz Deutschland, aber auch im Ausland in Ländern wie Österreich, Tschechien oder auch Rumänien, oder das Hosten einer eigenen Radiosendung zwischen 1994 und 1996 verschafften ihm als eine Art fortlaufender Prozeß mit jeder weiteren gespielten Platte ein wenig mehr Souveränität im Bezug auf das Gespür für die richtige Platte zum richtigen Zeitpunkt.

Logische Konsequenz war auch der Schritt ins Studio, den er seit ca. 1997 regelmäßig an der Hand von Sven Dedek wagt. Einige Produktionen von Alex, die er immer in Zusammenarbeit mit Sven entstehen lässt, finden sich mittlerweile auf diversen Labels wieder. Unter Projekten wie Basic Implant, Electric Envoy oder auch unter dem eigenen Namen der beiden kommen in regelmäßigen Abständen Platten auf Labels wie Fine Audio Recordings, Parasound, Energy Industries, Rotation…. und natürlich auf dem eigenen Outlet der Beiden: Toneman.

Alex Bau
Duitsland
http://www.toneman.de/

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