Robert Johnson, Offenbach am Main
Mitte der 90er Jahre ist Frankreich in Sachen elektronischer Musik in aller Munde. Air definieren mit ihrem Album "Moon Safari" Launchmusik neu, während Daft Punk die Dancefloors aufmischt. Zu dieser Zeit sammelt eine neue Generation ausgehsüchtiger Jugendlicher erste Rave-Erfahrungen.
Miss Kittin hüpft in jenen Tagen genauso über die Tanzfläche wie Michel Amato aka The Hacker oder Chloé. Sie alle machen sich seit den späten 90ern daran, das Erbe von Air und Daft Punk anzutreten und Frankreich auf der Techno-Karte neu zu verorten. Mit Dirty Electro oder Minimal-Techhouse setzt die neue Produzentenriege ihre eigenen Akzente.
Chloé begeistert sich im frühen Teenageralter für The Velvet Underground, David Bowie und Brian Eno. Kaum dass sie im Alter von 15 ihre ersten Gitarrenakkorde beherrscht, eifert sie Nico nach. Zwei Jahre später ersetzen dann elektronische Klänge die psychedelischen Gitarrenwände. 1997 ersetzen Plattenspieler und Mixer die Gitarre komplett. Die vielen Stunden an den Plattenspielern zahlen sich schnell aus: zwei Jahre später gehört Chloé zur Speerspitze der Pariser Techno-DJs. Mit ihrer Residency im Club Batofar festigt sie ihren Ruf als technisch versierte und äußerst groovig agierende DJane. Zudem lernt sie Optimo, Sextoy und den Rest der Pulp-Crew kennen und findet dort neben Ivan Smagghe, Joakim und internationalen Gast-DJs wie Ellen Allien und Acid Maria ihr musikalisches Zuhause - mit 'No Dancing Please' bekommt sie sogar ihren eigenen Abend. Auf ihre Produktionen können sich die unterschiedlichsten Djs einigen, und so taucht ihre "Forgotten EP" ebenso in Sets von Michael Mayer wie auch Karotte auf. Ihr neuester Streich "Take Care" auf Crack & Speed steht seit einigen Wochen mit einem ebenso genialen Abe Duque Remix in den Plattenläden.
Der lokale Support kommt an diesem Abend von Vera Heindel.