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Sternstunden.
Das Frankfurter Gallusviertel gilt nicht gerade als das Epizentrum für House und Techno. Aber wie so oft sind es die grauen Suburbs und nicht die hochglanzpolierten Snob-Quartiere, in denen frischer, innovativer Futuresound gebastelt wird.
Orbit Starz ? Der Name weckt Assoziationen. Orbit ? Kosmos, unendliche Weiten… oder man denkt an den EMU-Orbit-Synthesizer, der eine ganze Generation von Tech-Heads befl ügelte.
Starz ? Sterne, Sternstunden ? Davon gab es schon einige im Werdegang der Protagonisten Sasa Grandic und Marco Riemann. Die beiden Mitt-Zwanziger spielten schon als Kinder zusammen im Sandkasten. Aber erst 1999 finden sie sich wieder um an Potis und Reglern zu spielen.
Marco trommelt zuvor in diversen Rock-Kombos und absolviert eine Ausbildung als Ton-Ingenieur bevor er Synths und Sampler als Klangquellen entdeckt. Sasa kommt vom Hiphop über’s DeeJaying zur Elektronischen Musik. Als sie ihre Klopfkisten zusammenstecken ist die Richtung schnell klar. Der Minimal-Tech-House, den Sie in langen durchtanzten Nächten in Frankfurter Clubs wie „Monza“ oder „Robert-Johnson“ inhalieren, dem gilt ihre ganze Begeisterung. Hart, deep, sphärisch ? Trip-Music.Unbefangen und inspiriert verfeinern die zwei ihren musikalischen Ausdruck, ihren Sound, ihre Technik. Nächtelang. Sternstunden. Mit einem ersten Dubplate im Gepäck fahren sie zur „Audio-Love“, einem großen House-Rave in Laar. Einer ihrer Idole, Steve Bug, Kult-DJ und Gründer des legendären Poker Flat-Labels, dreht dort die Teller. Es spricht viel für einen DJ, wenn er eine Platte, die ihm zwei Jungs aus dem Publikum über’s Deck reichen, anhört und gleich am selben Abend in sein Set einbaut. Sternstunde. Steve Bug ist begeistert und lädt Orbit Starz nach Berlin ein. 2001 erscheint die erste 12-Inch „Undefi ned Emotionz“ und sorgt mit ihrem trockenen funkigen Dubsound für einigen Wirbel auf den Floors moderner Tanzschuppen. Der Follow-Up „Infl exible“ rockt noch konsequenter und fi lligraner.
Rezensenten prophezeihen dem Orbit Starz-Vinyl „a prominent place in the crates of techno- and house-dj’s“ und loben das „reduzierte, klare und spröde spacefeeling“. Sternstunden.
Marco und Sasa sind Elektronikmusiker von ganzem Herzen. Wer einmal miterlebt hat, wie die Zwei mit funkelnden Augen und in epischer Länge über Kicks und Snares, LFO’s, Filterkurven und die neuesten analogen Klangerzeuger referieren, dem ist klar, daß diese Geschichte noch lange nicht zu Ende geschrieben ist.